Eine Einschätzung der Lage von Jürgen Hauskeller.
In den letzten Tagen vor dem Weihnachtsfest sind zum wiederholten Mal in diesem Jahr im Kongo Unruhen ausgebrochen, in deren Zusammenhang es zu mehreren Toten, vielen Verletzten, Plünderungen von Geschäften und Verhaftungen von Oppositionellen, Menschenrechtsaktivisten und Journalisten gekommen ist.
Vor allem die großen Städte Kinshasa, Lubumbashi, Goma, Bukavu, Boma und Matadi sind betroffen.
Es handelt sich nicht um einen Bürgerkrieg.Es sind lokal sehr begrenzte Protestdemonstrationen und Plünderungen, die durch extrem brutales Vorgehen von Polizei und Militär niedergeschlagen werden.
Das öffentliche Leben in der Stadt Kinshasa ist in diesen Tagen lahm gelegt. Supermärkte, Geschäfte, Marktstände und Tankstellen sind geschlossen. Die Schulen und Universitäten haben ihren Unterrichtsbetrieb eingestellt. Der Verkehr auf den Straßen verläuft normal, ist aber viel schwächer als sonst.