Der Bau des 3. Schulgebäudes der Grundschule geht voran
19. April 2016Jürgen Hauskeller für den Thüringer Engagement-Preis 2016 vorgeschlagen
7. Oktober 2016
Bedenken N° 1: Der Kongo ist gefährlich.
Wer die gelegentlichen Meldungen über den Kongo in den Medien zur Kenntnis nimmt, muss diesen Eindruck gewinnen.
Wenn überhaupt einmal Meldungen aus dem Kongo an die Öffentlichkeit dringen, dann sind es in der Regel Schreckensmeldungen von Gefechten zwischen Militär und Rebellen, von Übergriffen auf die Zivilbevölkerung und Massenvergewaltigungen.
Was alle Meldungen dieser Art eint: Die Geschehnisse haben sich im Ostkongo, in den Regionen Nord- und Südkivu mit den Städten Goma und Bukavu, zugetragen.
Gelegentlich verlieren selbst Kongoexperten und die UNO die Übersicht, wer gegen wen kämpft, wo die Guten und wo die Bösen sind, wenn eigentlich nur das Böse herrscht.
Selbst die kongolesische Armee geht gegen die eigene Bevölkerung vor.
Hintergrund für dieses Chaos im Landstreifen entlang dem kongolesischen Urwald und den östlich angrenzenden Staaten, ist der enorme Reichtum an wertvollen Bodenschätzen.
Immer wieder neu entfacht und forciert werden die Konflikte von Söldnern, die von den Nachbarstaaten Ruanda und Uganda finanziert werden, Es geht bei den Kämpfen um die Verfügungsgewalt über die Minen von Diamanten, Gold, Coltan, Uran, Kupfer und Zinn und den Raubbau der Bodenschätze.
Davon ist im Westkongo, in den Regionen Kinshasa und Bas-Congo, vom Westrand des kongolesischen Urwalds bis an den Atlantischen Ozean, nicht viel zu spüren. In dieser Westregion der Demokratischen Republik Kongo gibt es keine Rebellengruppen und keine Übergriffe gegen die Zivilbevölkerung. Es gibt dort keine Bodenschätze.
Kinshasa ist Hauptstadt, Regierungssitz und politisches Zentrum der Demokratischen Republik Kongo und Sitz des Hauptquartiers der MONUSCO, der weltweit größten UN-Friedensmission mit fast 20 000 UN-Blauhelmsoldaten.
Zwischen den gefährlichen Regionen im Ostkongo und den ruhigen Regionen im Westkongo liegen 1 500 km undurchdringlichen Urwalds, das Kongobecken mit dem zweitgrößten Urwaldgebiet der Welt, das nur mit einem Flugzeug überwunden werden kann. Die Gefahrenlage in der Demokratischen Republik Kongo muss also differenziert betrachtet werden. Es ist nicht unwichtig, zu wissen, dass der Kongo, das zweitgrößte Flächenland Afrikas, so groß ist wie West-, Mittel- und Nordeuropa zusammen. Das bedeutet, dass die einzelnen Landesteile durch riesige Entfernungen getrennt sind.
Das Land ist in der Bewertung der Gefahrenlage wirklich zweigeteilt.
Eine Reisewarnung bei fly.hm lautet: „Besucher der Demokratischen Republik Kongo sollten Vorsicht walten lassen. Gerade mit Blick auf die östlichen und nordöstlichen Regionen sollte das Land gemieden werden.“
Es ist unserer Meinung nach nicht richtig, pauschal eine Reisewarnung für das ganze Land auszusprechen. Man sollte differenzieren, um der Situation im Lande und den Menschen dort gerecht zu werden.
Anders die Reisewarnung, die sich auf der Internetseite des Außenministeriums der Bundesrepublik Deutschland befindet. Hier wird die Gefahrenlage in den Regionen differenziert betrachtet.
Die Stadt Kinshasa, in der der Verein „Hilfe für Menschen im Kongo e.V.“ mit seinen Projekten arbeitet, ist nicht gefährlicher, als viele andere Städte oder Regionen in der Welt.
Im Ranking der 50 gefährlichsten Städte der Welt taucht Kinshasa gar nicht auf.
Unter den Metropolen Afrikas ist Kinshasa mit seinen 12 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Afrikas, hinter Lagos (13 Mio.) und vor Kairo (7 Mio.).
In der Kriminalitätsstatistik und Gefährlichkeit ist die riesige Stadt weit hinter Kairo, Lagos, Johannesburg, Kapstadt, Durban, Accra, Nairobi, Abidjan, Bamako, Ouagadougou, Algier, Tunis, Mogadischu u.a. einzuordnen, ganz abgesehen von Regionen in Afrika, in denen islamistische Terrorgruppen durch Mord und Terror Angst und Schrecken verbreiten.
Darum behaupten wir, dass eine Reise nach Kinshasa zurzeit vielleicht sogar weniger gefährlich ist als eine Reise nach Paris, Brüssel oder Istanbul.
Dass man, wie in jeder Großstadt dieser Welt, bestimmte Verhaltensregeln beachten muss, gehört zum Reise-ABC eines jeden Reisenden. Darauf bereiten wir unsere Praktikanten vor. Wir machen sie mit allem vertraut, was man zu einem sicheren Leben in dieser Stadt wissen muss.
Bedenken N° 2: Das Praktikum ist zu teuer.
Alle Praktika kosten Geld, ganz gleich von welcher Organisation sie angeboten werden.
Hier sollte man erst vergleichen und dann urteilen.
Für unser Praktikum im Kongo stehen folgende Fixkosten zu Buche:
Flugticket: 850 EUR (Hin- und Rückflug)
Visum: 250 EUR (für 6 Monate)
Miete: 125 EUR (monatlich)
Lebenshaltung: 170 EUR (monatlich)
Das bedeutet in Summe 2 870 EUR für ein sechsmonatiges Praktikum.
Andere Kosten, wie Impfungen, Auslandversicherungen usw., fallen bei jeder Reise in ein afrikanisches Land an. Das sind Vorsorgemaßnahmen, die auch bei einer Privatreise getroffen werden müssen.
Zu beachten ist außerdem, dass sechs Monate in Deutschland zu leben auch Geld kostet (Miete, Lebenshaltungskosten u.a.).
Übrigens: Die Kindergeldzahlung läuft während des Praktikums weiter!
Die mit uns getroffene „Praktikumsvereinbarung“ wird von der Familienkasse anerkannt.
Wir sind deshalb der Meinung, dass das Praktikum, das wir anbieten, bei entsprechender Finanzplanung realisierbar und nicht zu teuer ist. Das ist auch die Meinung der drei Praktikantinnen, die im Januar ihr Praktikum beendet haben.
Lies bitte auf unserer Internetseite, auf der Du Dich gerade befindest, unter „Praktikum“ die „Informationen für Praktikanten“ in Ruhe durch.
Dort solltest Du vor allem nachlesen, was unseren Praktikanten für das Geld, das sie investieren, geboten wird, denn das ist eigentlich das Wichtigste.
Bedenken N° 3: Mein Französisch ist nicht gut genug
Im Kongo werden über 200 verschiedene Sprachen gesprochen.
Es herrschen eine unglaubliche Sprachenvielfalt und ein entspannter Umgang mit dieser Mehrsprachigkeit. Viele Kongolesen, oft ohne besondere Schulbildung, sprechen mehrere dieser unterschiedlichen Bantusprachen.
Aufgrund der belgischen Kolonialgeschichte nimmt die französische Sprache den Rang der Amts-, Literatur- und Bildungssprache ein.
Französisch ist also auch für die Kongolesen eine Fremdsprache, die sie in der Schule ab der 3. Klasse erlernen. Wer keine Schule besucht hat, kann kein Französisch. Das betrifft vor allem viele Frauen und in jüngster Zeit viele Jugendliche und Kinder. Ein hoher Prozentsatz der heranwachsenden Generation besucht keine Schule, weil der Besuch der Schule im Kongo von der 1. Klasse an Geld kostet. Hier könnte nur ein kostenfreies Schulwesen Abhilfe schaffen.
Auf diesem Hintergrund sind die Anforderungen an die Kenntnisse der französischen Sprache zu sehen. Wer keinerlei Kenntnisse der französischen Sprache mitbringt, für den wird es sehr schwierig. Es reichen aber schon die Grundkenntnisse von ein paar Jahren Schulfranzösisch aus. Die Anwendung dieser Sprachkenntnisse vor Ort führt dann schnell zu einem immer sicher werdenden Umgang mit der französischen Sprache.
Deshalb haben wir als Sprachkriterium für unser Praktikum im Kongo formuliert:
„Ausbaufähige Kenntnisse der französischen Sprache“.
Das Praktikum bietet eine Chance, sich im Umgang mit der französischen Sprache, die eine wunderbare Sprache ist, weiter zu entwickeln.
Also liegt auch hier die Hürde gar nicht so hoch, wie gemeinhin angenommen wird.
Was hindert Dich nun noch, ein Praktikum in unseren Kinderprojekten in Kinshasa und Maluku zu machen?
Für weitere Nach- oder Rückfragen schreib uns bitte unter verein@hilfe-im-kongo.de