Herzliche Einladung zur Mitgliederversammlung
6. Januar 2016Der Verein hat einen neuen Vorstand
27. Januar 2016Am Sonntag, den 24.01.2016, trafen sich um 15 Uhr in Altenburg im Andachtsraum der Klinik für Psychiatrie Mitglieder, Freunde und Unterstützer aus Altenburg und dem Altenburger Land, wo es zurzeit 73 Mitglieder und sehr viele Unterstützer und Freunde gibt.
Beide Versammlungen waren trotz der schwierigen Witterungsbedingungen mit plötzlicher Eiseskälte, Schnee und Eisglätte gut besucht und wurden beide nach genau der gleichen Tagesordnung durchgeführt.
Es folgen die Inhalte einiger ausgewählter Tagesordnungspunkte:
I. Jahresbericht des Vorstands
Gespannt verfolgten die Teilnehmer den Jahresbericht für das Jahr 2015 der Vorsitzenden des Vereins, Frau Dr. Christine Hauskeller, der den Nachmittag einleitete. Zunächst blickte sie zurück zur letzten Mitgliederversammlung im Januar 2015.
Der Verein konnte damals feststellen, dass seit nunmehr 10 Jahren das Waisenhaus in Kinshasa eine erfolgreiche Arbeit an 20 Straßenkindermädchen leistet. In Maluku ist im Oktober 2014 eine Grundschule eröffnet worden, die von einer 1. Klasse mit 51 Kindern besucht wird und neben der Schule sind gerade die Grundmauern für ein neues Kinderhaus errichtet worden.
Jetzt, nach 12 Monaten, wird noch immer erfolgreich im Waisenhaus in Kinshasa gearbeitet, in die Grundschule gehen seit dem 7.September 2015 insgesamt 203 Schüler in 4 Klassen und das neue Kinderhaus ist am 18. August 2015 eingeweiht worden. Was für ein Jahr 2015! Hatte der Verein im Januar 2015 für knapp 100 Kinder und ihre Betreuer Verantwortung übernommen, sind es im Januar 2016 über 300 Kinder und die dazugehörigen Lehrer, Betreuer und ihre Familien.
Diese Zahlen machen deutlich, welche Entwicklung die Projektarbeit des Vereins im zurückliegenden Jahr genommen hat.
Das alles wurde getragen und begleitet von vielen Aktivitäten von Mitgliedern, Unterstützern und Freunden des Vereins. Seit Januar 2015 trifft sich monatlich ein Arbeitskreis Kongo in Altenburg, um anstehende Aufgaben zu besprechen, zu planen und mitzugestalten.
Präsentationen des Vereins gab es auf dem Kirchentag in Stuttgart und bei verschiedenen Anlässen in großen und kleinen Orten, Vorträge in verschiedenen Gruppen und Kreisen von Kirchgemeinden und Volkssolidarität, Informationsveranstaltungen in Klassen von Grundschulen und Gymnasien.
Ein besonderer Höhepunkt war vom 4.- 12.09.2015 in Altenburg die Fest- und Projektwoche anlässlich des 10jährigen Bestehens des Waisenhauses in Kinshasa. Drei Konzerte in Altenburg, Meuselwitz und Schmölln, ein Kongosymposium, ein afrikanischer Gottesdienst und der Kinder- und Schüler-Spendenlauf in der SkatbankArena, Tanzworkshops an zwei Schulen und die Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem Christlichen Spalatin-Gymnasium Altenburg und der Grundschule Elikya na biso in Maluku waren die abwechslungsreichen Veranstaltungen der Projektwoche für Menschlichkeit und Verantwortung unter dem Motto „Die weltweite Ungerechtigkeit erkennen und etwas dagegen tun“.
Mit einem besinnlichen und informativen Adventsnachmittag am 6.Dezember 2015 in der Katholischen Kirche Altenburg wurde zum Jahresabschluss die alljährlich stattfindende Spendenaktion „56 Cent zum Leben“ eröffnet.
Dann berichtete Christine Hauskeller von ihren beiden Besuchen in den Projekten im April und im August 2015. Sie galten vor allem der Organisation des Schulstartes mit über 150 neuen Schülern in das Schuljahr 2015/16 und der Einrichtung und Eröffnung des neuen Kinderhauses „Kiki Bolingo“ in Maluku mit zurzeit 20 Mädchen und einem Jungen.
Drei neue Lehrer und vier Frauen für das Kinderhaus mussten aus einer großen Zahl von Bewerbern ausgewählt und angestellt werden.
Das ist die verkürzte Wiedergabe eines Jahresberichtes, der von einer erfolgreichen Arbeit und einer positiven Entwicklung des Vereins in allen Bereichen Zeugnis ablegte und mit Worten großer Dankbarkeit an alle, die den Verein und sein Engagement in Kongo mittragen und unterstützen, endete. In spontanem Beifall gaben die Teilnehmer ihrer Freude über das Gehörte Ausdruck.
II. Praktikumsbericht
Dann wurde die Arbeit, die in den Projekten geleistet wird, anschaulich gemacht durch den Bericht „ Mein Praktikum im Kongo“ der Praktikantin Anna-Katharina Kürschner. Sie ist gerade erst am 3. Januar 2016 von einem fünfmonatigen Praktikum aus dem Kongo zurückgekehrt.
Einem sehr großen Personenkreis ist sie durch ihre „Briefe aus Afrika“, in denen sie in jeder Woche dienstags über ihre Erlebnisse und Eindrücke geschrieben hat, bekannt geworden.
Genauso lebendig und fröhlich wie in ihren 24 Briefen berichtete sie mit Hilfe einer PowerPointPräsentation voller wichtiger Informationen über den Kongo und mit eindrucksvollen Bildern von ihrer Arbeit in den drei Projekten. Die Freude an dem Erlebten und die Liebe zu den Kindern, mit denen sie fünf Monate gelebt, gespielt und gearbeitet hat, waren ihrem Gesicht anzusehen und aus jedem ihrer Sätze herauszuhören.
Sie erzählte von der Arbeit im Waisenhaus, wo die drei Praktikantinnen neben Waschen und Abwaschen, zusammen mit den Mädchen, von Kleidung, Geschirr und den kleineren Kindern im Kongo-Fluss für die Unterstützung bei den Schularbeiten und auch für das Kuscheln und Trösten zuständig waren.
In der Schule ist es Anna gelungen, in zwei Monaten einen Schulchor mit 38 Kindern aus der 2.- 4.Klasse aufzubauen. Zusammen mit drei jungen Musikern aus Maluku hat sie ein kleines Programm von Weihnachtsliedern in drei Sprachen, Lingala, Französisch und Deutsch, einstudiert und dann an den Weihnachtstagen in zwei Aufführungen zu Gehör gebracht.
Anna beschloss ihren Bericht: „Dieser Schulchor ist mein Baby, das ich im Kongo zur Welt gebracht und als Geschenk dort zurückgelassen habe, damit es weiterlebt und wächst zur Freude vieler Kinder.“
Auch ihr wurde für ihren Bericht mit großem Beifall gedankt.
In der folgenden kleinen Pause haben manche der Anwesenden das Gespräch mit Anna gesucht, um auch noch etwas über ihre Schulpatenkinder und Waisenhauspatenkinder zu erfahren.
III. Finanzbericht 2015
Nach der Pause wurde vom Rechnungsführer Jürgen Hauskeller der Finanzbericht 2015 vorgetragen. Es konnte kein Abschlussbericht eines großen Zahlenwerkes sein, weil es in der Kürze der Zeit nicht möglich war, einen Jahresabschluss aller Finanzen herzustellen.
Die vorgelegten Kontenblätter waren bis zum 30.09.2015 gebucht.
Außerdem lagen alle Bankkontenauszüge der vier Vereinskonten und die Handkasse zur Prüfung vor.
Besonders großes Gewicht legte Jürgen Hauskeller auf die Vorlage der monatlichen (!) Abrechnungen der in die Projekte überwiesenen Gelder durch den kongolesischen Rechnungsführer. Er sei besonders darauf stolz, der Versammlung die Aktenordner vorweisen zu können, aus denen die Mitglieder und Spender erkennen können, dass ihr Geld dafür verwendet wird, wofür es bestimmt ist und wo die ausgegebenen Dollarbeträge mit ordnungsgemäß unterzeichneten Belegen nachgewiesen werden.
Das ist im Kongo kein Standard, sondern etwas ganz Besonderes, das sehr viel Schulung, ständige Einübung und anhaltende Kontrolle erfordert, weil es im Kongo sehr schwierig ist, eine korrekte Finanzbuchhaltung durchzusetzen und vor Betrugsversuchen zu schützen. Dass dem Verein das mit seinen kongolesischen Partnern gelungen ist, hat eine Vertrauensgrundlage auf beiden Seiten geschaffen, mit der sich gut zusammenarbeiten lässt.
Schade und eigentlich unbegreiflich ist, dass diesen Teil der Rechnungslegung der Finanzen des Vereins niemanden interessiert. Das Finanzamt überprüft nur die deutschen Bank- und Buchungsvorgänge bis zum Überweisungsauftrag ins Ausland.
Selbst bei der Vergabe des Spendensiegels an Vereine, das mancher für unabdingbar hält, werden nur die innerdeutschen Zahlungs- und Buchungsvorgänge überprüft, ob in Deutschland alles korrekt abläuft.
Ob und wie viel Geld ein Verein oder eine Hilfsorganisation bei ausländischen Projekten durch Korruption, Misswirtschaft, Verschwendung und Betrug einbüßt, weil sie keinerlei Kontrollmechanismen eingebaut haben, ist kein Gegenstand der Überprüfung!
Das ist eigentlich ein Unding, denn das ist doch mindestens genauso wichtig, wie die Überprüfung der deutschen Rechnungsabläufe.
Das ist doch das, was die Spender am meisten interessiert: Wie wird mit meinem Geld vor Ort umgegangen? Bewirkt es den Zweck, für den es bestimmt ist, oder verschwindet das Geld in undurchsichtigen Taschen untreuer Partner?
Darauf gibt das Spendensiegel keine Antwort und deshalb verzichten wir darauf, uns dem aufwendigen und teuren Verfahren einer Spendensiegelvergabe zu stellen.
Abschließend hat der Rechnungsprüfer des Vereins das Ergebnis seiner vereinsinternen und stichprobenartig durchgeführten Überprüfung vorgetragen und bestätigt, dass alle Buchungen korrekt, alle Einnahmen und Ausgaben ordnungsgemäß gebucht worden sind und auch die Handkasse in Ordnung ist.
IV. Änderungen an der Vereinssatzung
Jürgen Hauskeller machte in einer Einführung deutlich, warum es notwendig geworden ist, nach neun Jahren an der Vereinssatzung einige Änderungen vorzunehmen.
Als wichtigste Aufgabe beschrieb er die Notwendigkeit einer personellen Vergrößerung des Vorstands, weil der bisher nur vierköpfige Vorstand auf Grund der Vergrößerung des Vereins auf über 200 Mitglieder und die Erweiterung der Projekte im Kongo und Zunahme der Verantwortung in allen Bereichen dringend eine Verteilung auf noch mehr Schultern braucht. Um einen solchen Schritt zu gehen, muss die Satzung geändert werden, da die alte Satzung nur vier Vorstandsmitglieder vorsieht.
Und dann hat der Arbeitskreis Kongo die Satzung durchgesehen, wo noch Änderungen notwendig wären.
So wurde eine Verlängerung der Wahlperiode zwischen den Vorstandswahlen von zwei auf drei Jahre eingebracht.
Die Tatsache, dass auch Minderjährige im Alter von 10 – 17 Jahren Mitglieder des Vereins (ohne Beitrag) werden können, hat zum Vorschlag geführt, Minderjährigen das Stimmrecht in Mitgliederversammlungen ab dem 16.Lebensjahr (beginnend mit dem 15.Geburtstag) zu ermöglichen.
Schließlich wurden Zweck und Ziel des Vereins um all die Projekte und Arbeitsbereiche erweitert, die seit dem Jahr 2007 hinzugekommen sind.
Dieser Entwurf einer verbesserten und aktualisierten Satzung wurde der Versammlung vorgetragen. Die Mitglieder hatten einen Satzungsentwurf in den Händen und konnten die durch Rotschrift anschaulich gemachten Satzungsänderungen verfolgen.
Weitere Satzungsänderungen wurden nicht eingebracht.
So wurden alle Satzungsänderungen abschließend von der Versammlung einstimmig beschlossen.